Ein Bastelicaner zog eines Nachts mit seinem Esel, der mit Käse beladen war, seines Weges. Der Himmel war mit Wolken bedeckt und nur von Zeit zu Zeit zerstreute sie ein heftiger Wind. Unsere Wanderer kamen zu einem kleinen Fluss und suchten eine Furt. Da bekam der Esel Durst und begann zu trinken. Doch gleichzeitig verdeckte eine Wolke den Mond und es wurde stockfinster.
»Das elende Vieh verschluckt den Mond,« dachte der
Bastelicaner bei sich und schlug mit der Faust auf das Tier los. »Wirst
du ihn herausgeben! Beeilen wir uns. Wie, du lässt dich bitten? Du
willst alles in Finsternis lassen? Gut, warte nur!«
Er schlug mit seinem Stock wie ein Wilder auf den widerspänstigen Esel
los. Bald darnach, der Wind hatte einstweilen die Wolke weggefegt,
erstrahlte der Mond in seinem alten Glanz. »Ich wusste es ja, dass du
ihn wieder herausgibst; für solche Starrköpfe wie du, sind Stockschläge
sehr heilsam.«
Der Mond verschwand neuerdings. »Was, schon
wieder! Du willst also, dass ich mir den Hals breche? Du kannst sicher
sein, ich lasse nicht nach, ich werde dich am trinken hindern. Huiss,
huiss!« Er zerschlug beinahe den Kopf seines Esels.
»Rascher, rascher! Ich habe keine Zeit zum warten.
Huiss, huiss!« Das arme Tier brach infolge der Schläge tot zu den
Füßen seines gescheiten Herrn nieder. Im selben Augenblick erschien der
Mond wieder.
»A, das ist ein Glück! Ich glaube, wenn ich das
Vieh nicht getötet hätte, wäre der Mond für immer verschwunden gewesen.
Das wäre für die Welt nicht gut, wenn er sich von jedem nächstbesten
Trottel verschlingen ließe.«
Ganz glücklich und stolz über seine Tat, nahm der
Bastelicaner die Käse, belud sich damit und trabte frohgemut seinem
Heimatsdorf zu.
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